Wassa Schelesnowa
Gillner, Robert
Gorki, Maxim
Gorki, Maxim / Gillner, Robert
Schauspiel
7 D, 6 H, variable Dek.
Russland, Jahrhundertwende, um 1910.
Wassa Schelesnowa führt ein eisernes Regiment.
Zuhause hat sie drei Kinder, ewige Kinder scheint es, zu nichts gut, von der Mutter dafür geachtet und gedemütigt, und einen Mann, einen ehemaligen Kapitän, der seine Zeit viel lieber woanders und mit
anderen verbringt und eine Klage wegen sexueller Belästigung Minderjähriger am Hals hat – und überraschenderweise kurz danach stirbt. Eisern führt Wassa auch ihre Firma, die Reederei Schelesnowa & Charpow, die sie gegen Zeit und den Fortschritt verteidigt, der sich unaufhaltsam seinen Weg voran gräbt. Ihre Lösung für die wirtschaftlichen und privaten Probleme heißt Materialismus statt Gefühl, verkrampft versucht sie, Firma, Ehe und Familie zu retten. Da sie ihren eigenen Kindern nichts zutraut, ruhen all ihre Hoffnungen auf Kolja, dem Sohn einer illegalen Einwanderin, der von Wassa aufs Internat und auf ein Millionenerbe vorbereitet wird.
Wassa beschreibt als ewige „Mutter“ das bedingungslose, sture Zusammenhalten von Fragmenten, längst geborsten oder gar nie existent, auf abstoßende und bemitleidenswerte Art zugleich. Für Rubel, Status und Macht wird gekämpft – mit allen Mitteln.