Was ist los mit der Welt!?
Koren, Gur
Dans Familie ist zusammen gekommen, um Shiv’a zu sitzen und gemeinsam den Tod der Mutter zu betrauern. Doch schnell wird klar, dass es sich hier um eine Komödie handelt, denn die siebzigjährige Razya denkt gar nicht daran, der Familie Zeit für Tränen zu lassen. In den Gesprächen und Erinnerungen ihrer Familie wird sie quicklebendig und versucht, selbst noch postum ihren Willen durchzusetzen und die Familie zusammenzuhalten.
Razyas Traum war es immer, noch ein oder zwei Enkel zu bekommen. Also verschreibt sie sich der Mission, die Ehe ihres Sohnes zu retten, der nach einem Streit mit seiner Frau seine Familie verlassen hat und wieder zuhause einziehen will.
Sie nimmt ihren meist sehr wortkargen, aber deshalb nicht weniger aussagekräftigen Mann Yitzchak mit auf das verrückte Abenteuer zweier Landbewohner in der Großstadt. Zwei Menschen vom alten Schlag, die von offnen Beziehungsmodellen, Hipster-Cafés und YOLO nicht den geringsten Schimmer haben und FOMO für das Beziehungsmodell zwischen zwei Männern halten. Razya ist weder gesund noch jung, aber ihre mütterlichen Sorgen verleihen ihr Stärken, die sie manchmal selbst überraschen.
Diese Komödie von Gur Koren zeigt den Kollisionskurs einer Frau, die ihre Familie zusammenhalten und glücklich sehen will, mit ihren Kindern. Einer jüngere Generation, die vielleicht die Welt regiert, aber nicht unbedingt weiß, was sie damit anfangen soll. Gur Koren gelingt eine tolle Balance zwischen Humor und anrührender Sentimentalität, deren Lebensweisheiten manchmal verdammt einfach, aber nie profan sind und einen so immer wieder unvermittelt bis ins Mark treffen.
Anrührende Komödie über Werte und was wirklich wichtig ist auf der Welt.