Shura – Das Handwerk der Identifizierung von Leben
Der Reservist und Dramatiker Joseph Roee verbrachte sechzig Tage auf dem Militärstützpunkt Shura, irgendwo im Zentrum des Landes. Sechzig Tage lang beteiligte er sich an einer der komplexesten Aufgaben, die der menschliche Geist kennt – der Identifizierung von Opfern eines Massakers.
Stundenlang suchten Roee und die anderen für die Aufgabe rekrutierten Soldaten nach Merkmalen, die das Erkennen der Toten erleichtern und eine Bestattung ermöglichen würden. In seinen Pausen holte Roee seinen Laptop heraus und begann zu schreiben. Er schrieb auf, was er sah, hörte, erlebte: Gedanken, Momente, die sich vor seinen Augen abspielten, eine genaue Transkription dessen, was um ihn herum gesagt wurde, und spontane Interviews mit denen, die dabei waren.
Shura ist eine tiefgründige, poetische, ehrliche und manchmal lustige Beobachtung über Not. Shura versteht, dass man, um etwas zu begraben, wissen muss, was es ist. Shura ist ein mutiger und exponierter Versuch, uns allen zu ermöglichen, zu verstehen, was da war, und es vielleicht endgültig zur Ruhe zu bringen.