Quartett für zwei

Originaltitel:
(Kwartet dlja dwoich)
Autor:innen:

Krym, Anatolii

Kategorie:
Komödien
Übersetzung:
Deutsch von Bezghina, Ekaterina

Besetzungen:
2 Damen
2 Herren

Glauben Sie denen nicht, die behaupten, Frauen hätten Angst vor dem Alter.

Männer geraten geradezu in Panik, wenn sie sechzig werden. Auf ihren Schultern sitzt plötzlich ein kleiner Dämon, der ihnen einflüstert, dass eine Beziehung mit einer jungen Geliebten dazu beitragen könnte, den Lauf des Lebens aufzuhalten.

Unser alternder Alexandr ist so einer. Ein Vertreter der kreativen Bohème, ein in die Jahre gekommener Komponist, der nun sein Glück in einer Affäre sucht. Ganz pragmatisch offenbart er seiner Frau, dass man sich also scheiden lasse und schon in Kürze die gemeinsame Wohnung gegen zwei kleinere tauschen werde. Doch bis dahin möge seine Frau bitte keine Szene machen und sich kultiviert verhalten, wenn seine neue Muse, (eine seiner Gesangsstudentinnen natürlich,) nun bei ihnen einzieht.

Und so bringt Alexandr tatsächlich die schüchterne Studentin Alexandra ins Haus. Was sieht sie in dem alternden Pavian?  Vielleicht ist es die Bewunderung für seine Musik? Vielleicht ist es Mitleid? Oder die Tatsache, dass die Ärzte Alexandrs Leben bemessen haben? Ein Jahr bleibt ihm noch, behauptet er, höchstens, bis ihn der Mann mit der Sense holen kommt, ein Jahr bleibt ihm, sich wie Mozart zu quälen und wie sein großes Vorbild sein letztes Requiem zu komponieren, wie soll das ohne Muse funktionieren?

Alexandrs Frau Jelena, die die Liebesaffären ihres Mannes satt hat, beschließt, sich zu rächen. Sie lädt den jungen, gut aussehenden Vadim zum gemeinsamen Frühstück ein, und verkündet, dass sich ihr Schicksal ab jetzt mit ihm verbinden wird, und sie sich alle die Wohnung ab sofort zu viert teilen müssen.

Alexandr tobt. Wie kann seine Frau – seine verdorbene Frau – es wagen, einen Liebhaber ins Haus bringen?! Die Situation gipfelt in einem furiosen Frühstücks-Quartett und am Ende deckt Jelena die Lüge seiner tödlichen Krankheit auf. Die Studentin rennt dem Lügner davon. Aber auch Jelena geht. Dem Komponisten bleibt ein dissonanter Schussakkord seines Glücks. Er hat alles verloren. 

Viele Menschen vergessen, dass Worte wahr werden können und mit Vorsicht benutzt werden sollten. Daher darf es nicht verwundern, dass schlussendlich ein Fremder anruft, der bei Alexandr… ein Requiem bestellt! Was ist das, Schicksal? Scherz?

Darüber kann man nur mutmaßen.

 

„Quartett für zwei“ feierte mit über 5000 Aufführungen in der Ukraine große Erfolge. Auch in Russland, Italien, Tschechien, Georgien und Polen wurde die Komödie des jüdisch-ukrainischen Autors begeistert vom Publikum angenommen, was sicher nicht zuletzt an den herrlich bitterbösen Dialogen liegt.