Ein zartes Ding

Originaltitel:
(A Tender Thing)
Autor:innen:

Power, Ben

Übersetzung:
Deutsch von Tushingham, David

Besetzungen:
1 Dame
1 Herr
1 Dek.

Power, Ben

Deutsch von David Tushingham

1 D, 1 H, 1 Dek.

In seinem Stück, einem Auftragswerk der Royal Shakespeare Company, wendet sich Ben Power einem Stoff zu, den Shakespeare bereits in einem seiner Dramen verarbeitet hat und entwickelt eine faszinierende neue Sichtweise auf zwei von dessen populärsten Figuren. Jeder kennt die Geschichte von Romeo und Julia. Zwei junge Menschen verlieben sich ineinander, sie setzen sich über die abstammungsbedingte Kluft zwischen ihren verfeindeten Familien hinweg und verleihen ihren Gefühlen in einer lyrischen Sprache Ausdruck, die zum Eindringlichsten gehört, was je zum Thema Liebe geschrieben wurde. Sie sind jung und unschuldig, voll der Hoffnung und der Hormone; vom Schicksal ist ihnen ein Tod bestimmt, der sie ereilt, noch bevor sich an ihnen das erste graue Haar oder die erste Falte zeigt. Aber was, wenn sie nicht gestorben sind? Wenn sie beide ein hohes Alter erreicht hätten? Und die Liebe zwischen ihnen mit unverminderter Stärke angedauert hätte? Lässt sich der Tod eines geliebten Menschen jemals leichter ertragen? Ein zartes Ding verleiht Shakespeares Text eine radikal neue Form und legt ihn einem völlig anderen Romeo, einer gänzlich anderen Julia in den Mund – einem Ehepaar, das dem Ende eines langen Lebens entgegengeht. Auf zarte und berührende Weise schildert es Phänomene wie hohes Alter, Erinnerung und die Ansprüche, die wir an jene stellen, die wir lieben. Wir präsentieren das Stück erstmals in deutscher Sprache in einer szenischen Lesung unter der Leitung von Sven-Eric Bechtolt.

Ben Power ist Dramaturg und Bühnenautor. Seit 2010 ist er Associate Director des National Theatre, London.