Arton
Ezra, Aharon
Ezra, Aharon
Schauspiel
Deutsch von Sharon Nuni
3 D, 2 H, 1 Dek.
Arton, ein junger, verstörter Mann, liebt seine eigene Schwester Huppi und schreibt ein Stück über ihr gemeinsames Leben. Huppi aber will sich aus ihrem düsteren Zuhause befreien und plant ein normales Leben an der Seite eines Mannes, der sie liebt und mit ihr Kinder will. Doch die Familie zerstört diese Hoffnung: Huppi muss, nach den Plänen ihrer Großmutter, weiter für ihren Bruder da sein, denn Arton soll, anstelle seines gemütskranken Vaters, in den kommenden Jahren seine alte Großmutter versorgen und unterstützen. Die schwere Krankheit des Vaters ist erblich und ginge auf die möglichen Nachkommen über. Die Familie ist dazu verdammt, in einem geschlossenen Kreis zu leben. Die Mutter hält dem ganzen Druck nicht stand – sie begeht Selbstmord. Mamna, die Großmutter und Oberhaupt der Familie, setzt sich durch, doch ihr Plan misslingt: In einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Bruder und Schwester verletzt sich Huppi und fällt in ein Wach-Koma. Zurück bleiben die beiden kranken Männer und die dahinsiechende Großmutter.
In einer poetisch-archaischen Sprache wird hier von einer Familienkonstellation erzählt, die nicht die Kraft aufbringt, sich von der zerstörenden schwarzen Krankheit, so wird die Krankheit der Seele im Stück benannt, zu befreien.
Die Uraufführung war am 19. Februar 2004 auf der Meskin Bühne des israelischen Nationaltheaters Habima in Tel Aviv. Regie und Ausstattung: Ron Ninio.