Reuzeau, Yann

Reuzeau, Yann

Vita:

Yann Reuzeau lieferte seine erste Premiere als Autor und Regisseur 2000: Die Sekte (La Secte), ein Drama über Glauben und Sexualität. „Debutantes“ (Die Anfängerinnen) – es geht um neue Formen der Prostitution – kommt 2006 auf die Bühne im Theater La Manufacture des Abbesses. Als nächstes erscheint in 2008 „Monsieur le President“, eine Komödie über die Strukturen der Macht. 2009 schliesslich “Puissants & Miséreux“, eine Studie darüber, welchen Platz das Geld in unserer Gesellschaft einnimmt.
2011 erscheint in der Manufacture „Chute d’une Nation“ (der Absturz einer Nation), eine Szenenfolge, ebenso episch wie politisch. Dafür erhält Yann Reuzeau den „Prix Beaumarchais“ vom „Figaro“ als bester Autor. Das Stück wird 2015 im Théâtre du Soleil auf Einladung von Ariane Mnouchkine erneut aufgenommen. Gleichzeitig inszeniert er dort auch „De l’Ambition“, ein Drama über das Erwachsenwerden. Und parallel zu „Chute d’une Nation“ steht ab 2014 „Mécanique Instable“ (Theaterpreis der Fondation Charles Oulmont), die Darstellung des Ablaufs einer Umwandlung eines Familienunternehmens in eine anonyme Gesellschaftsform (SCOP) auf der Bühne, ein Stück das über 150 mal aufgeführt wird, in Paris wie auf Tournee. 2017 Bringt er „Criminel“ in Paris und in Avignon 2018/2019 auf die Bühne, ein Stück über die Affaire Jacqueline Sauvage – sie hatte nach jahrelang ertragener häuslicher Gewalt ihren Mann erschossen und wurde zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt, aber nach 2 Jahren und einem lautstarken Volksbegehren begnadigt.
Im Sommer 2021 fand die Uraufführung des Stückes „Les Témoins“ in Avignon statt, das im Milieu einer liberalen Zeitung spielt. Yann Reuzeau zeichnet sich durch seine Konzentration auf politische Themen aus. Seine realistischen und den Fragen der Zeit verbundenen Stücke rütteln auf und sind äußerst spannend.