Auden, W. H.

Auden, W. H.

Vita:

Geb. 1907 in York, gest. 1973 in Wien

W. H. Auden war der Sohn eines Arztes. Am bekanntesten wurde Auden als Lyriker – einige Gedichte schrieb er schon mit dreizehn Jahren. Daneben verfasste er aber eine Vielzahl an Kritiken und Essays sowie, zusammen mit seinem Freund Christopher Isherwood, den er mit achtzehn Jahren kennenlernte, einige Dramen (zwei von Benjamin Britten vertont). Für sein Hauptwerk, den Versdialog The Age of Anxiety (Das Zeitalter der Angst, 1947) erhielt er 1948 den Pulitzer-Preis.

Für Benjamin Britten, der wie Auden die Gresham’s School in Norfolk besucht hatte – auch wenn die beiden sich erst später in London kennenlernen sollten –, verfasste er auch den Text für Our Hunting Fathers. Zusammen mit seinem zweiten Lebensgefährten Chester Kallman (* 7. Januar 1921; † 18. Januar 1975) schrieb er Libretti für Igor Strawinsky, für Hans Werner Henze und für Nicholas Nabokov. Leonard Bernstein benutzte seine Dichtung The Age of Anxiety als Inspriration für eine namensgleiche Sinfonie, ohne den Text direkt einzusetzen.

Direkt oder indirekt beeinflusste er bedeutende Komponisten seiner Zeit. Sein Werk zeichnet sich durch einen außergewöhnlichen sprachlichen Umfang aus. Es reicht von streng traditionellen Formen bis zu gänzlich unstrukturierten Versen. Bedeutende Werke sind seine Weihnachtsoratorien und Dichtungen zum Tod von William Butler Yeats und Sigmund Freud.

1929 lebte er nach seinem Studium für neun Monate mit Christopher Isherwood im sexuell-freizügigen Berlin der Weimarer Zeit. In Deutschland besuchte er Kassel und Marburg.

1935 heiratete Auden Erika Mann, um der aus dem nationalsozialistischen Deutschland ausgebürgerten Schriftstellerin zu einem englischen Reisepass zu verhelfen.

Im Jahr 1939 verlegte er seinen Wohnsitz nach New York in die USA, wo er lehrte und nahm 1946 die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Von 1948 bis 1972 verbrachte er die Winter in den USA, die Sommer in Europa. Erst in seinem letzten Lebensjahr kehrte er in seine Heimat zurück und ließ sich in Oxford nieder.

In den Jahren 1956 bis 1960 war Auden Professor für Dichtung in Oxford. Von 1957 bis 1973 lebte Auden in den Sommermonaten meistens in Kirchstetten (Niederösterreich), wo er auch begraben wurde. In seinem Haus wurde 1995 eine Wystan-Hugh-Auden-Gedenkstätte eingerichtet.

Auden verfasste über 400 Gedichte und 400 Essays, ferner Theaterstücke und Opernlibretti