Levin, Hanoch

Levin, Hanoch

Vita:

Hanoch Levin (1943–1999) gilt als der wichtigste israelische Theaterautor des 20. Jahrhunderts. Neben 62 Stücken schrieb er Lyrik, Kurzprosa, ein Hörspiel und zwei Drehbücher und inszenierte die Uraufführungen vieler seiner Stücke selbst. Er studierte von 1964–1967 Philosophie und Hebräische Literatur an der Universität Tel Aviv. Seine Theaterkarriere begann mit drei scharfen Satiren nach dem Sechstagekrieg 1967, die ihn zugleich bekannt und umstritten machten. Weitere seiner Stücke sorgten aufgrund ihrer schonungslosen Analyse der Gewaltsamkeit zwischenmenschlicher und/oder politischer Verhältnisse immer wieder für Skandale und Auseinandersetzungen. Am bekanntesten wurde sein Stück „Das Kind träumt“. Levin erfuhr viel Anerkennung als Theaterautor und Regisseur in Israel, 1994 erhielt er den Bialik-Preis für Literatur. Viele seiner Stücke werden im israelischen Theater bis heute immer wieder inszeniert, und sein Einfluss auf das israelische Gegenwartstheater ist weiterhin groß. In Frankreich setzte seine Rezeption bereits in den 1990er Jahren ein, auch in Osteuropa, vor allem in Polen, werden seine Stücke häufig gespielt. Nur im deutschsprachigen Theater ist sein Werk in großen Teilen nun noch zu entdecken.