Paar

Zwei Paare, vier Individuen, ein Prozess.

Staatsanwalt Asi und die junge Rechtsanwältin Tamar haben ein Verhältnis. Niemand darf von ihrer Liebe erfahren. Odi und Joram hingegen sind seit fünfzehn Jahren glücklich miteinander verheiratet. Als Odi ihren Ehemann jedoch eines Tages ohne erkennbaren Grund mit einem Messer angreift, übernehmen Asi und Tamar vor Gericht die Vertretung der beiden Parteien. Im Gerichtssaal stehen nun auch sie selbst auf entgegengesetzten Seiten. 

Was wie ein Spiel beginnt, wird schon bald zum Prüfstein für ihre Beziehung. Steht für Asi außer Frage, dass es sich bei der Tat um einen Mordversuch handelt, ist Tamar fest von Odis Unschuld überzeugt und forscht hingebungsvoll nach deren wahren Motiven. Im Laufe des Prozesses verschwimmen nun nicht nur langsam die Grenzen zwischen Täter und Opfer, es verweben sich auch mehr und mehr die Geschichten der beiden grundverschiedenen Frauen. Allmählich treten verstörende Parallelen zwischen den Beziehungsstrukturen der beiden Paare an die Oberfläche.

In „Paar“ legt die israelische Autorin Edna Mazya behutsam das Gewicht von Worten und Taten in Justitias Waagschalen und enttarnt auf psychologisch subtile Art und Weise die perfide Macht seelischer Gewalt. Mit seinen intelligent gebauten Schnitten wechselt das Stück virtuos zwischen Gerichtssaal und teils schonungslosen Einblicken in das Privatleben der beiden Paare und bietet so eine breite Fläche zur Auslotung von vier starken und facettenreichen Rollen.