My Mum´s a Twat (AT)
Warden, Anoushka
„Die unzuverlässige Version einer wahren Geschichte, basierend auf vagen Erinnerungen und einer blühenden Fantasie“ –
so der Subtitel von Anouschka Wardens autobiographisch angelehntem Erstlingswerk. In dem hinreissenden Monolog, der bei der UA am Royal Court in London vor stets ausverkauftem Haus einen Überraschungserfolg feierte, erzählt die Protagonistin die Geschichte ihrer Kindheit und wie sie ihre Mutter an eine Sekte verlor.
Warden, die sich als Meisterin des Storytellings erweist, beschreibt anhand von amüsanten Begebenheiten die Entwicklung ihrer Mutter von einer liebevollen, willensstarken Person, zu einem „armseligen, charakterschwachen Sektenroboter“, die ihre Familie verlässt, um in Kanada das „Heil-Dich-Selbst-Zentrum für Selbstverwirklichung und Transzendenz“ aufzubauen, denn in ihrer neuen Rolle als spirituelle Heilerin ist sie überzeugt, selbst AIDS auf ihrer Liege kurieren zu können.
Doch sämtliche Merkmale einer guten Mutter sind ihr abhanden gekommen. So wird selbst aus dem rauschenden Weihnachtsfest ein kümmerliches Schweigeretreat mit dem „beschissensten Festmahl aller Zeiten“, das damit endet, dass sie ihre Tochter aus der Ausnüchterungszelle bei der Polizei auslösen muss.
Herzerfrischend unkonventionell und doch tiefgründig erzählt die Protagonistin, wie sie die verhasste Pluderhose zu Schutt und Asche verbrennt und dabei die Garage gleich mit abfackelt. Auch dass im Nachttisch der Tochter stapelweise berauschende Blüten trocknen, bleibt der Mutter, die sich zu Höherem berufen fühlt, verborgen.
Das Publikum erwartet ein kurzweiliger Abend voll Tempo, Witz und Originalität, bei dem einem dennoch immer wieder das Lachen im Hals stecken bleibt.
★ ★ ★ ★
“A real winner… This is a fascinating 80 minutes and an invigorating debut” (The Independent)
★ ★ ★ ★
“An ultimately joyous testament to teenage resilience… I grinned my way through most of it“ (Time Out)